(Abbruch)Rezension

Das Regenbogenschwert

„Das Regenbogenschwert“ von Simon R. Green, erschienen bei Feder & Schwert.

 

Um was geht’s?

Anscheinend darum, dass Prinz Rupert eigentlich einen Drachen töten soll, der sich dann aber als ziemlich harmlos herausstellt und von einer Prinzessin gequält wird. Ach, und dann soll es auch noch um ein Abenteuer gehen, dass er mit ihnen und seinem melancholischen Einhorn erlebt. Das steht jedenfalls alles im Klappentext.

Was ist denn da los? Sonst erzählst du den Inhalt doch immer in deinen eigenen Worten.

Das kann ich nicht, ich bin nämlich nur bis Seite 38 gekommen. Dann habe ich aufgegeben.

Dann hau mal raus, was hat dir nicht gefallen?

Der Stil… Ich lese wirklich 90 % meiner Bücher zu Ende. Auch wenn die Geschichte manchmal dürftig ist, sich die Logik nicht immer erschließt oder die Handlung von einer Länge in die Nächste wechselt, ich halte durch. Bei den 10 %, die ich nicht lese, hat der Autor einfach keine gute handwerkliche Arbeit geleistet. „Das Regenbogenschwert“ ist leider so ein Fall. Gleich am Anfang war ich irritiert, weil sich der Autor nicht entscheiden konnte, ob er jetzt Umgangssprache benutzen soll oder nicht. Auf Seite 16 wird seine Ausdrucksweise dann einfach vulgär. Das passt leider nicht zusammen. Vermutlich soll es lustig sein, so kommt es bei mir aber nicht an. Das ist schade und kann natürlich auch an der Übersetzung liegen, ich halte mich bei meiner Rezension und der Kritik am Stil aber an meine deutsche Ausgabe.

Rupert, der wiederwillige Drachentöter, wächst einem auch nicht gerade ans Herz. Ich habe keine Ahnung, was ihn so unsympathisch macht, aber ich wollte einfach nichts über ihn lesen. Er war mir ziemlich egal. Da habe ich noch eher den Goblins, die ihn gleich am Anfang angreifen, die Daumen gedrückt. Leider hat er den Zusammenstoß überlebt. Aber nach 20 Seiten kann so ein Abenteuer ja auch noch nicht vorbei sein…

Und dann sind da noch die Logikfehler. Die stören mich normalerweise nicht so sehr, aber wenn alles zusammenkommt, fallen sie eben doch auf. Der Held bekommt am Anfang des Düsterwaldes eine Karte. Im Düsterwald kann er sie nicht lesen, weil er die Hand vor Augen nicht sieht. Er weiß von der Hexe, dass er den Wald durchqueren muss. Er kommt aus dem Wald, es ist hell und er sieht sofort den Drachenfels (von dem der Leser bis dahin nichts weiß). Er reitet immer drauf zu, nimmt den einzigen Weg nach oben und landet vor der Drachenhöhle. Als sich Rupert dann dachte: „Oh wie gut, dass die Hexe mir die Karte gegeben hat, die war richtig sinnvoll und wichtig!“, habe ich das Buch zugeschlagen. Rupert ist wohl der dümmste Held, den ich kenne.

Wow, das war hart. Irgendwas Positives?

Ich bin so enttäuscht, weil die Idee der Geschichte einfach super ist! Eigentlich genau mein Buch: Fantasy, aber lustig und mit komischen Charakteren. Die Umsetzung müsste eben verbessert werden. Auch das Einhorn ist super. Beinahe habe ich mir überlegt, nur deswegen weiterzulesen, aber dann kam wie gesagt die Höhle. Außerdem stimmt hier der Klappentext nicht mit dem Buch überein. Das Einhorn ist vielleicht motzig, miesepetrig und meist feige, aber sicher nicht melancholisch.

Würdest du’s trotzdem jemandem empfehlen? Irgendwem?

Wenn man nicht so pingelig beim Stil ist wie ich, kann man es sicher lesen, weil die Geschichte Potenzial hat. Lest es und überzeugt mich vom Gegenteil meiner Rezension!

 

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