Interview

Gespräch mit Kai Kemnitz

Erklärung: Das Interview haben wir in einem Chat geführt. Ich habe mich dann dazu entschlossen, die Smileys zu behalten, auch wenn das normalerweise nicht zu mir passt. Ich denke aber, dass man dann den Unterton besser versteht.

 

Kathrin: Dann erstmal herzlich Dank. Ich habe mich total gefreut, als du mich auf der Bloggerbörse angeschrieben hast.

Kai: Ich habe zu danken, dass ich mitmachen darf 🙂

Kathrin: Du immer gerne. Ich habe dann gleich die Ananas zum Recherchieren geschickt. Sie hat rausgefunden, dass du im Norden auf einem „Resthof“ wohnst. Was genau ist das?

Kai: Ein ehemaliger Bauernhof, bei dem die Landwirtschaft aufgegeben wurde. Also letztlich Häuser, die vor (mehr oder weniger) langer Zeit mal als Bauernhof genutzt wurden, aber jetzt normale Wohnhäuser sind. Mitten auf dem Land, in der Regel auch noch mit Ländereien.

Kathrin: Also der „Rest“ eines Hofes. Hätten wir auch drauf kommen können 😀

Kai: Das hast du gesagt 😛 Aber ja, ich hätte es auch einfach so kurz erklären können 😉

Kathrin: Ich habe versucht, noch was über dein sonstiges Leben zu erfahren. In einem Interview hast du verraten, dass du Web- und Printdesigner bist. Was macht man da so?

Kai: Ich erstelle Websites für meine Kunden, die vor allem Kleinunternehmen oder Privatpersonen sind. Hinzu kommt das Printdesign, also alles, was irgendwie auf Papier gestaltet werden muss: Flyer, Visitenkarten, Speisekarten, Broschüren, Plakate etc. Vom kleinsten Papierchen bis zum vollständigen Buch mache ich da alles. Unter anderem auch Cover und Buchsatz (wenn auch bisher vor allem für meine eigenen Bücher).

Kathrin: Ich bin ja ein totaler Cover-Käufer. Deins hat mich sofort angesprochen, deswegen hatte ich mich auf die Leserunde beworben. Man merkt, dass du da Erfahrung hast.

Kai: Ich lerne mit jedem Auftrag und jeder Arbeit neue Dinge – und wenn ich eine Idee im Kopf habe, bastle ich solange daran herum, bis ich mein Ziel erreicht habe. Wobei ich bei „Ailcos Fluch“ vor allem dem Künstler danken muss, der das Bild bei Adobe Stock zur Verfügung gestellt hat – es passte einfach perfekt, sodass ich nicht mehr viel daran machen musste, außer Titel usw. einzufügen. 😉

Kathrin: Aber man muss es halt auch schaffen, ein passendes auszuwählen 😀

Kai: Meine Frau behauptet immer, dass ich ein gewisses Gespür für sowas habe. Ergänzend erfährst du jetzt noch etwas, was ich bisher in keinem Interview preisgegeben habe: Ich habe Architektur studiert. Und ein wenig Designgrundlagen und Farblehre gehörte auch dazu. Also ein kleines bisschen habe ich da wohl auch gelernt 😉

Kathrin: Das habe ich tatsächlich noch nicht über dich gelesen und fühle mich jetzt ein bisschen geehrt 😀. Widmen wir uns doch mal dem wirklich wichtigen Thema: Bücher. Wenn du aus allem, was du bisher gelesen hast, einen Helden auswählen müsstest, wer wäre das? Einen, der dich vielleicht besonders beeindruckt hat.

Kai: Ich habe gelernt, auf meinen Bauch zu hören und nicht zu lange nachzugrübeln – und der erste, der mir in den Kopf kam, war Conan 😀

Kathrin: Warum der?

Kai: Gute Frage 😀 Anscheinend hat er mich nachhaltig geprägt. Ich habe die Bücher in meiner Jugend verschlungen und Robert E. Howard war ja echt fleißig 😉 Ich glaube, ich mag die Mischung bei Conan. Er ist kein wirklicher Held, aber irgendwie trotzdem der Gute, auch wenn er oftmals über die Stränge schlägt. Er ist Kämpfer, Dieb, Abenteurer … und irgendwann auch noch König (wenn ich es richtig im Kopf habe). Dann gab es die bösen Magier und Kultisten… Also kurz: Irgendwie passte die Mischung. (Die Verfilmungen waren ja eigentlich nur eine stark reduzierte Zusammenfassung der Bücher, was ich nach wie vor schade finde.)

Kathrin: Ich merke schon, Abenteuer liegt dir im Blut 😀 Da passt es ja dann auch, dass Rollenspiel so einen großen Platz in deinem Leben hat. Du hast ja selbst eine eigene Welt geschaffen. Was hast du denn vorher gespielt und was hat dir am besten gefallen?

Kai: Meine „Einstiegsdroge“ war Midgard, was ich viele Jahre gespielt habe. Ich habe aber immer auch andere Systeme getestet und habe den Blick verloren, was alles dabei war. Das meiste war Fantasy, wie „Das Schwarze Auge“, „Dungeons&Dragons“, „Earthdawn“ und sowas. Aber auch etwas exotischere Systeme wie „Pendragon“ oder „KULT“ waren dabei. Was mir am besten gefallen hat, kann ich heute nicht mehr sagen. Midgard hat mich lange gehalten, aber ich (bzw. die gesamte Gruppe) habe immer daran herumgebastelt und mir neue Sachen ausgedacht. Am besten gefällt mir wohl immer noch mein eigenes System, nicht zuletzt, weil ich daran einfach ändern kann, was ich will 😉Rein von der Welt fand ich „KULT“ sehr genial und bedauere immer noch, dass es irgendwann nach viel zu kurzer Zeit eingestellt wurde 😞

Kathrin: Das mit der eigenen Welt kann ich gut nachvollziehen, weil einem manchmal das System zu einer Geschichte nicht gefällt oder andersherum 😀 Aber mit Samyra hast du ja den Grundstein für deinen ersten Roman gelegt. Ich meine damit natürlich nicht „Heinz und seine Abenteuer“, sondern Ailcos Fluch. Ich habe den Roman ja schon auf meiner Seite besprochen, aber versuche doch mal mit 3 Sätzen deinen Roman zu beschreiben 😛

Kai: Auf die Aufforderung könnte ich jetzt eine Menge schreiben 😀 Ich weiß aber nicht, warum ich meinen Roman auf drei Sätze reduzieren sollte. Das Wesentliche steht im Klappentext, alles andere wären Spoiler 😉

Kathrin: Ich gebe zu, ich wollte dir einfach nur eine schwere Aufgabe stellen 😛

Kai: Ich weiß, dass viele meiner „Kollegen“ meinen, dass man einen Roman zu zusammenschrumpfen können müsste, damit man sich als Autor bezeichnen darf, aber warum sollte ich das tun? Wenn ich den Inhalt meines Buches auf drei Sätze reduzieren kann, warum habe ich dann über 500 Seiten geschrieben? 😀

Kathrin: Das ist ein Argument, das ich gelten lasse 😀 Ich würde dann einfach allen Lesern des Interviews raten, deinen Roman zu kaufen 😀

Kai: Genau, mehr verlange ich ja gar nicht 😂 (Wehe, du veröffentlichst das ohne den Smilie 😛)

Kathrin: Dann kommen wir zur Frage, die ich am wichtigsten finde: Wie weit bist du denn schon mit der Fortsetzung?

Kai: Das kann ich nur schlecht in Zahlen sagen. Die 100.000 Wörter sind seit ungefähr einer Woche überschritten. Nach vorsichtigen Schätzungen ist das etwa die Hälfte. Aber wenn ich doch noch etwas streiche oder meine Charaktere mal wieder machen, was sie wollen, kann es auch mehr oder weniger werden. Am wichtigsten ist, dass es momentan sehr gut vorangeht und ich meinen geplanten Termin wohl schaffen werde 🙂

Kathrin: Was ist denn der geplante Termin? 🙂

Kai: Sommer 2019, wobei ich mich noch nicht auf einen Monat festlegen will. (Juli oder August – aber das habe ich nie gesagt! 😉)

Kathrin: Das ist gar nicht mehr so lange, da freue ich mich ja schon 😀 Zur finalen Frage, die mir die Ananas aufgeschrieben hat: Wir haben deinen ersten Roman besprochen und im 3,5 Ananas gegeben. Warum sprichst du noch mit uns? 😛

Kai: Ich mag Ananas, ich warte nur darauf, dass sie reif wird. 😈

Kathrin: Waaaaas? 😳

Kai: Nein, im Ernst: Warum nicht? Wer als Autor nicht mit subjektiven Bewertungen klarkommt, der sollte seine Bücher besser nicht veröffentlichen. Es wird immer jemanden geben, der das Buch nicht gut findet. Mal davon abgesehen, dass ich 3,5 nicht schlecht finde. Unter 3 wäre ich vielleicht etwas geknickt gewesen, aber auch das hätte ich akzeptiert – du hast deine Meinung ja begründet, warum sollte ich dir deswegen böse sein?

Kathrin: Vielen Dank, für deine Antworten. Ich fand wir hatten ein sehr nettes Gespräch, auch wenn ich mich nicht trauen würde, dich persönlich zu treffen. Ich hätte Angst, du isst die Ananas wirklich 😀

Kai: Nur, wenn sie reif, süß und schön saftig ist … 😈

 

(Der Autor Kai Kemnitz)

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